• Schmerzen

      Es ist als bist du gar nicht hiernur ein winzig kleiner Traum in mirein weißer Strich auf schwarzem Blatt Papierden man einfach wegradiert.  Die Schmerzen meines Kopfessind nicht mehr zu ertragen.Wie zwei wilde Hunde, die sich jagen.So zielen tausend Fragensprachlos auf mein Herz.  Die Schmerzen meiner Beinewie Nadeln, spitze Steinebewegunglos im Leid erstarrt.Kein vor und kein Zurück.Der Boden, dier sie wiederhat. Das Laufen ist missglückt. Die Schmerzen meiner Armevernarbt und missbrauchtnutzlos und schwachkönnen das Gewicht nicht mehr tragen.Das Gewicht der rabenschwarzen Nachthinter der der Teufel winkt und lacht. Die Schmerzen meines BauchesSchmetterlinge, die zu Raupen werden.Flügelstaub fällt auf die Erdeunter dem die Kadaver sich am Regen labenweil sie nichts anderes…

  • Langhantelpoesie

    Dieses Gedicht ist im Rahmen eines Gewinnspiels entstanden. Die Aufgabe war, den Fehler im Bild, das ihr im Hintergrund seht, zu finden. Der Teilnehmer mit der kreativsten Antwort sollte gewinnen. Leider wurde dann am Ende doch ausgelost. 5 Langhanteln stehen an der Wand, die einen kürzer, die andren lang. Mal schaun, was jede Langhantel kann. Sich zu verbiegen ist ihr Ziel. Auszuhalten, was ohne sie fiel. Beschwert mit Gewichten, Mal wenig, mal viel. Klein Rosa wäre gerne Ballerina geworden ist aber leider als Langhantel geboren. Sie liebt Leichtigkeit und Grazie im Sommer barfuß Tanzen unter der Akazie. Jetzt steht sie hier, neben blau und petrol und denkt sich sarkastisch: wie…

  • Fødselsnummer/D-Nummer

    Norwegen verzichtet auf den Personalausweis. Die Personen, oder auch fødselsnummer, ersetzt diesen. Ohne diese Nummer existierst du in Norwegen quasi nicht und hast keinerlei Rechte. Nicht das Recht darauf, ein Bankkonto zu eröffnen, eine Steuerkarte zu beantragen oder Verträge abzuschließen. Diese Nummer wird überall angegeben. Dein Chef kennt sie, dein Zahnarzt kennt sie und dein Nachbar kennt sie wahrscheinlich auch. Norwegen ist gläsern. Eine Personennummer kann man auf verschiedene Weisen bekommen. So wird sie beispielsweise automatisch mit beantragt wenn man eine Lohnsteuerkarte beantragt, ein Bankkonto eröffnet oder sich beim Finanzamt meldet (wie wir das in Steinkjer getan haben). Die Personennummer besteht aus elf Ziffern, die man am besten schnell auswendig lernt. …

  • Visum

    Norwegen gehört nicht zur EU. Trotzdem ist es Deutschen aufgrund vom Schengenabkommen erlaubt, sich dauerhaft ohne Visum in Norwegen aufhalten zu dürfen. Es gibt hierfür allerdings auch Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen.  ein gültiger Reisepass oder die Geburtsurkunde ein Arbeitsvertrag über 6 Monate ODER ausreichendes Vermögen/Rente um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können Man darf sich bis zu drei Monaten im Land aufhalten, ohne sich anmelden zu müssen. Nach Ablauf dieser drei Monate muss man entweder eine P – oder eine D-Nummer beantragen. Wer sieben Jahre in Norwegen gelebt hat, darf die norwegische Staatsbürgerschaft beantragen. Mittlerweile bietet Norwegen auch die doppelte Staatsbürgerschaft für Deutsche an. Diese ist jedoch von deutscher Seite…

  • Skaattetaten

    Das Skatteetaten ist das norwegische Finanzamt, die Einkommensteuer nennt sich skatt. Der normale Mehrwertsteuersatz in Norwegen beträgt 25%. Auf Lebensmittel gilt der reduzierte Steuersatz von 15% und Hotels, Museen, Kino, Personenbeförderung und große Sportveranstaltungen werden mit nur 12% besteuert. Von der Umsatzsteuer befreit sind Bücher, Zeitungen, Bank-und Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Immobilien, Kulturveranstaltungen und die Gesundheitsversorgung. Man bezahlt in Norwegen einen Einkommensteuersatz von 25 bis 38,5%. Es gibt außerdem eine vereinfachte Besteuerung für in Norwegen lebende Ausländer. Diese wird als Quellensteuer bezeichnet und beträgt nur 25%. Man kann hier jedoch keine Abzüge geltend machen und bekommt weder einen Steuerbescheid, noch eine Steuererklärung. Wir konnten zu Beginn selbst wählen, ob wir unseren Steuersatz…

  • Hjørdis

    Triggerwarnung: Im folgenden Text geht es um Tod, Sterben und Demenz. Ich schrieb ihn nach meinem ersten Todesfall im Pflegeheim um die Geschehnisse zu verarbeiten. Es ist der bisher persönlichste Text auf meinem Blog. Der Name der Patientin wurde selbstverständlich geändert.  Hjørdis war dement. Seit mehreren Tagen, Wochen, Monaten, Jahren. Die Demenz vergisst diese Tage, Wochen, Monate und Jahre und sie verschwinden in ihr. So wie Hjørdis verschwunden ist. Wegen mir? Durch mich? Schnell, ohne Leid?  Steht es uns zu, Leid zu beurteilen? Leid ist urteilsfrei, ist universell, ist nur vermutbar und tut schrecklich weh, sobald es erlebbar wird. Was finden wir in Leid? Finden wir Mitleid, finden wir den Abgrund,…

  • Arbeit

    Die erste Arbeitswoche Der erste Arbeitstag war schrecklich. Auf dem Heimweg weinte ich. Wie sollte ich das nur schaffen?  Ich bin extra früh aufgestanden um nicht als Letzte in die Frühbesprechung zu platzen.  Nervös zog ich meine Arbeitskleidung an. Alle in der Umkleidekabine beäugten mich skeptisch. Die Umkleidekabine liegt im Keller der dunkel, trist, lang und verwinkelt ist. So wie mein erster Arbeitstag gedachte zu werden. Ich irrte mich bis auf meine Station vor.  Meine Station:  Die Akut/Reha Station. Hier liegen Patienten, die viel Physiotherapie zur Rehabilitation  benötigen, in Kurzzeitpflege sind oder bei denen der Pflegeaufwand besonders groß ist.  Ein großer Pflegeaufwand entsteht beispielsweise durch Beatmung, groß – oder kleinflächige…

  • Die erste Woche

    Samstag, 28.06 Die erste Nacht im neuen Heim war katastrophal. Casimier hat uns die ganze Nacht mit seinem Wehklagen wachgehalten. Nichts desto trotz beginnen wir am nächsten Tag damit, den Hänger auszuladen. Wir fühlen uns gerädert und wie betrunken. Nach zwei Stunden ist der Hänger leer. Am Nachmittag haben wir schon die Küche eingeräumt. Gegessen haben wir die 5 Minuten Terrinen, die eigentlich für die Fahrt gedacht waren. Aus Mangel an anderen Alternativen. Sonst gibt es nicht viel über den ersten Tag in Norwegen zu berichten da wir damit beschäftigt waren, Dinge zu sortieren, zu vermissen (in der Hektik des Aussortierens ist doch mehr untergegangen als gedacht) und einzuräumen.Marcel macht abends zu allem…

  • 2247 km

    2247 km liegen nun vor uns. Wir haben Zweifel ob es Vridolin schafft, den schweren Hänger zu ziehen, wie die Katzen die lange Fahrt vertragen und ob Marcel den ganzen Weg alleine als Fahrer bewältigen kann. Die ersten Zweifel nehmen uns die Katzen nach ungefähr zwei Stunden. Sie ergeben sich ihrem Schicksal und liegen schlafend in ihren Boxen. Casimier hat sich das Katzenklo als bevorzugten Schlafplatz ausgesucht. Wahrscheinlich, weil es näher zu uns liegt und er aus der Frontscheibe schauen kann, wenn er möchte. Soraya liegt eingeengt zwischen Karton (in den sie eigentlich hineingehen soll) und Käfigdecke. Das braucht sie irgendwie, wenn sie nervös ist. Die Enge von beiden Seiten.…

  • Aufbruch

    Der Plan war simpel, aber effektiv. Sonntag: Hänger laden, Montagnachmittag: schlafen (nach einem Besuch beim Sperrmüll), Montagnacht: Aufbruch in Richtung Norden. Der Plan ist grandios gescheitert. Montag, 14:30 Uhr. Ein letztes Mal zum Wertstoffhof um dort den letzten Ballast loszuwerden. Mit unserem quietschgelben Anhänger im Schlepptau, da wir wissen wollten und mussten, wie schwer wir sind. Wir waren noch guter Dinge. Vridolin (für diejenigen die ich noch nicht kennen: das ist unser Bulli) hat ein Gewicht von 2000 Kilo. Er darf ein Maximalgewicht von 2 Tonnen ziehen. Beide Fahrzeuge zusammen (Anhänger + Bulli) dürfen ein zulässiges Gesamtgewicht von 3650kg nicht überschreiten. Schon beim Anhängen und Fahren der ersten paar Kilometer…