dazwischen

Besuch von zu Hause

Im November 2021 kam Mama das erste Mal zu Besuch. Sie fuhr in ihren drei Wochen Urlaub ganz alleine hoch zu uns. Gemeinsam verbrachten wir drei schöne, aber verregnete, Tage bei uns in Måneset bevor wir anschließend für drei Tage gemeinsam nach Trondheim reisten. 

nur zu Besuch

Vorfreude. Man kann es kaum erwarten. Die Tage, sie werden gezählt. Es werden Pläne gemacht, wieder verworfen, erneut geschmiedet. Vorfreude. Die Tage, die man zählt, werden weniger. Der Chef wird nach Urlaub gefragt. Es werden Bestellungen gemacht. Eine Packliste geschrieben. Mitbringsel ausgewählt. Es werden Schlafplätze gesucht. Beherbungsmöglichkeiten geschaffen. Es werden Pläne gemacht. 

Es werden Kilometer gezählt. Es werden Minuten gezählt. Minuten werden zu Sekunden. Die Sekunden laufen aus. Es werden Umarmungen getauscht. Von Lächeln umgeben. Es werden Wochen mit Euphorie ausgemalt. Mitbringsel und Pläne und Reiseberichte miteinander geteilt, Vorfreude wird multipliziert. Es wird Begeisterung daraus. Es werden wieder Tage gezählt und mit Leben gefüllt. Die Tage werden weniger. Die Erlebnisse nehmen zu. Die Stunden schleichen sich davon. Die Sekunden nähern sich dem Ende. Das Lachen nimmt zu, von Tag zu Tag. 

Der Alltag steht der Freude im Weg. Alltag und Besuch werden dividiert. Es wird Stress daraus. Es wird nach Luft geschnappt, nach Ruhe gesucht. Es werden Erwartungen abgeglichen und Enttäuschungen daraus. Es werden Welten verglichen. Realitäten vermischen sich. Komfortzonen stehen der Erfüllung von Erwartungen im Weg. Es werden erneut Tage gezählt. Die Stunden schwinden. Das Lachen wirkt aufgesetzt. 

Der Besuch fährt wieder. 2600 km. Die Stunden sind bei Null, die Sekunden verronnen. Der Alltag kehrt zurück. Die Erleichterung kommt. Die Traurigkeit auch. Es mischt sich Heimweh dazu. Enttäuschungen werden verziehen. Erwartungen werden angepasst. Das Vermissen bricht aus der Komfortzone heraus. Die Kilometer werden einem wieder bewusst. Die Mitbringsel bleiben. Die Erinnerungen auch. Und mit ihnen bleibt das Lachen im weinenden Auge und die Sehnsucht nach euch. 

Im Dezember war Marcel´s Mama gemeinsam mit ihrem Bruder zu Besuch bei uns. Die Beiden sind nach Trondheim geflogen und mit einem Mietwagen dann zu uns gefahren. Wir haben das tolle Winterwetter voll ausgenutzt und sind viel draußen gewesen. 

2 Kommentare

  • Frank Brück

    Liebe Janine,
    deine Worte umschreiben so schön die Sehnsucht nach Heimat, der Familie und nach den Freunden in der Ferne.

    Wie merkt man erst in der Ferne, wie schön es ist mal kurz bei Freunden vorbei zufahren, Hallo zu sagen, sich mal schnell treffen, sich bei einem Familienfest zu sehen usw.

    Das lässt man alles hinter sich!

    Die persönliche Freiheit hat auch ihren Preis.
    Das merkt man aber erst, wenn man gegangen ist.

    Auch uns fehlt das sich mal schnell am Wochenende zu sehen, mal was trinken gehen, aber wie oft hat man das nicht gemacht, wo man es konnte?

    Jetzt fehlt das einem!

    Ich wünsche mir, dass wir uns bald sehen und uns wieder in die Arme nehmen können!

    Viele liebe Grüße von uns

    • Janine Isabel

      Ja, mir fehlt das auch sehr. Auf eurer Terrasse zu sitzen und Aperol zu trinken oder in den Weinbergen spazieren zu gehen oder mal gemeinsam ins Kino, nach dem Training kurz vorbei kommen usw..das wünsche ich mir oft zurück.

      Ja, man merkt leider erst in der Ferne wie wertvoll die Zeit war die man miteinander hatte hätte haben können.

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2 Kommentare

  • Frank Brück

    Liebe Janine,
    deine Worte umschreiben so schön die Sehnsucht nach Heimat, der Familie und nach den Freunden in der Ferne.

    Wie merkt man erst in der Ferne, wie schön es ist mal kurz bei Freunden vorbei zufahren, Hallo zu sagen, sich mal schnell treffen, sich bei einem Familienfest zu sehen usw.

    Das lässt man alles hinter sich!

    Die persönliche Freiheit hat auch ihren Preis.
    Das merkt man aber erst, wenn man gegangen ist.

    Auch uns fehlt das sich mal schnell am Wochenende zu sehen, mal was trinken gehen, aber wie oft hat man das nicht gemacht, wo man es konnte?

    Jetzt fehlt das einem!

    Ich wünsche mir, dass wir uns bald sehen und uns wieder in die Arme nehmen können!

    Viele liebe Grüße von uns

    • Janine Isabel

      Ja, mir fehlt das auch sehr. Auf eurer Terrasse zu sitzen und Aperol zu trinken oder in den Weinbergen spazieren zu gehen oder mal gemeinsam ins Kino, nach dem Training kurz vorbei kommen usw..das wünsche ich mir oft zurück.

      Ja, man merkt leider erst in der Ferne wie wertvoll die Zeit war die man miteinander hatte hätte haben können.

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